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Vielstimmige Drachenflöte "Cai-Sao"/ "Sáo diều"
(Kite Flute "Cai-Sao")

(Please see the English Version)

 

Der Rote Fluß (Sông Hồng  oder Hồng Hà) in Nord-Vietnam, einer der großen Flüsse Südostasiens. Er entspringt im Norden der chinesischen Provinz Yünnan und mündet nach 1150km in den Golf von Tonking.  Namensgeber  sind die rotgefärbten, eisenreichen Sedimente (ca. 1,5kg/m³!) die der Strom mit sich führt. Der Sông Hồng ist einerseits der gefürchtete Vater des Landes wegen seiner manchmal verheerenden Überschwemmungen zur Monsun-Zeit, andererseits die geliebte Mutter (Sông Cái „Mutterfluss“) als Bringerin der überbordenden  Fruchtbarkeit der reichen Schwemmlandböden. Der Fluß schiebt sein Delta um etwa 100m pro Jahr ins Meer hinaus; Vietnam wird so langsam aber stetig immer größer und größer...

Das große Flußdelta ist eines der am dichtesten besiedelten Gebiete der Welt und war wegen der  angeblich durchgehenden Schiffbarkeit des Flusses vom Golf von Tonking bis zum Ursprung des Flusses in Süd-China schon immer eine Verlockung für Eroberer.


Schon seit alten Zeiten wird erfolgreich versucht, den Fluß zu zähmen und ihn mit Deichen zu versehen. Derzeit gibt es ca. 3000km Deiche, die einer wochenlangen Flut von mehr als 15m (!) über Normal-Null standhalten müsen. Immer wieder jedoch bricht der Strom aus und zeigt uns Menschen, wie klein wir doch sind... Um Ihnen einen kleinen Eindruck von der Kraft des Wassers und den daraus resultierenden Veränderungen zu geben  sind  im Folgenden zwei Abbildungen des Dorfes Bá Dương Nội (auch Bá Giang genannt, mit seinem Drachenfest) zu sehen. Vergleichen Sie den Lauf des Flusses und  achten Sie auf die verschwundenen Dörfer westlich von Bá Dương Nội...


Bá Dương Nội (Karten-Mitte) um das Jahr 1966...

Die gleiche Ansicht heute als Satellitenbild. Die Dörfer westlich davon gibt es nicht mehr, ebenso  die eingezeichneten Tempel und heiligen Stätten östlich, außerhalb der Eindeichung...
(Quelle Wikimapia)


Diese abwechslungsreiche Landschaft, so unendlich reich an Kultur und Geschichte ist die Heimat des vietnamesischen Flöten-Drachens Sáo diều (Sáo = Flöte; diều = Drachen; ausgesprochen etwa "Sao Diu" mit weichem D).

Die vietnamesische Drachen-Flöte kann als Original samt dem dazugehörigen Träger-Drachen Dièu-Vang (=goldener Drachen), diều Sáo oder diều o im Musée de l'Homme in Paris (es gibt inzwischen einen Neubau) besichtigt werden (wir haben ihn bei einer Recherche allerdings nicht (mehr?) gefunden...), es gibt jedoch noch Diapositive dieses Drachens in der dortigen Mediathek.
Hier ein Klangbeispiel von insgesamt 8 Einzelflöten, (*.mp3; 6sec., 13kb) je 4 Stück kommen auf ein Bambusrohr. Sie sind auf eine Terz gestimmt.
Siehe auch die (z.T.ins Deutsche übersetzten) Originaltexte von
Ngo-Qui-Son (Vietnam)
zum diều Vang und Cai-Sao; ebenso
Mahillon über Cai-Sao und von
Tissandier ebenfalls über Cai-Sao
(Engl.)
M. Huchet, Text mit Stahlstich.(Franz.)
N.N. Text/ Bild über vietnamesischen Vogeldrachen mit Flöte. (Franz.)
Eine Seite der "Vietnam News" über Drachen in Vietnam (Engl.) hier eine lokale Textkopie davon)
Eine vietnamesische Spielzeug-Seite und eine Drachen-Reise (OHNE Cai-Sao...)

Wie viele andere Dörfer des Deltas so hat auch das oben genannte Bá Dương Nội (Bá Giang) sein Dorffest wie bei uns die Kirchweih (in Woinem "Kerwe" genannt). Dazu wird hier wie dort den Dorf-Schutzheiligen oder anderen um das Dorf verdienten Personen gedacht. Anlässlich des Festes finden gewöhnlich Umzüge und Gottesdienste statt. Auch andere Festivitäten begleiten diese Feiertage. In Vietnam sind dabei Ringkämpfe, Entenfangen, Reis-Kochwettbewerbe, Musik-, Tanz- und Gesangswettbewerbe, Theatervorführungen, Stierkämpfe, Pferderennen, Hahnenkämpfe, Schachspiel etc. beliebte Attraktionen.

Ein ganz besonderes Event in Bá Dương Nội ist das alljährliche Drachenfest am 15.3. des vietmnamesischen Mondkalenders "Am Lich"  (die religiösen Fest-Daten werden nach dem Mondkalende angegeben - Umrechnung von Mondkalender zu  unserem Kalender erforderlich!).

Hier sind ein paar Eindrücke vom Fest...



Der kleine Markt für den täglichen Bedarf am Fuß des Flußdeiches
  
...stets begehrt bei den Kleinen: Der Eis- und Zuckerwatteverkäufer...
 

Die Straße vor dem Tempeleingang...
 

Drachen, Leute, Süßigkeiten, Spielzeug...
 

...Wettbewerbsdrachen auf dem Vorhof des Tempels...
 

...ehrwürdige Gesichter - Herr Phạm Hồng Nhâm und Herr Pham Van Mai
Drachen-Veteranen und Bewahrer der alten traditionellen Drachen- und Flötenbaukunst...
 

...der Photograph auf der Jagd nach der besten Position im Tempelhof...
...die Schutzengel haben an diesem Tag so einiges zu tun...
 

...Vermessen der Drachen und mit Papierstreifen, dem offiziellem Siegel, versehen...
 

...und zum Kenntlichmachen mit einer Nummer bemalt...
 
Riesige Längen Drachenleine wollen beaufsichtigt sein...
 

...Bilder vom Gottesdienst in rituellen Gewändern und Musik...
 

...Herr Phạm Hồng Nhâm, der altehrwürdige Spieler der Dan Bau,
einer einsaitigen Zither, bei der nur die Obertöne gespielt werden.
Hier einrecht hübsches Instrument mit einem Drachenkopf aus Bambuswurzeln...

  

Nach der Feier der allgemeine Aufbruch zum Drachenfeld.


Der Vorsitzende des vietnamesischen Drachenclubs Herr Nguyễn Hữu Kiêm
mit der ganz besonders gebauten "Freundschafts-Flöte"
als Geschenk an den Autor - eine große Ehre für mich...


 Auf dem Abwasserkanal inmitten der Felder - Vorbereitungenzum Start der Flötendrachen
 

Drachensteigen kann ein Balanceakt sein - auf den Seitenmäuerchen des Kanals...
 

...mit Flötenklängen in der Luft!


Der bekannte englische Drachen-Historiker Paul Chapman und der Autor dieser Seite unternahmen im April 2011 eine Reise nach Nord-Vietnam um vor Ort etwas über den Flötendrachen zu erfahren...

              Bitte lesen Sie (auf's Bild klicken; pdf Datei, 68 Seiten)...:


Die Nord-Vietnam-Drachenreise vom April 2011 in deutscher Übersetzung
von Paul Chapman und Uli Wahl

Hier ein schönes youtube-Video von Hoàng Phú über das Drachenfest Ba-Duong Noi im März 2015


Es handelt sich um eine mehrstimmige Flöte (jedes Bambusrohr beinhaltet jeweils ZWEI Flöten), die im Gegensatz zu den chinesischen Nantong-Drachenflöten, die in Gruppen senkrecht auf der Drachenoberfläche montiert werden, waagrecht über der Vorderkante des Drachens angebracht. wird. Dies geschieht mittels eines Stabes auf den die Flöten quer zum angreifenden Wind parallel zur Drachenoberfläche aufgesteckt werden. Der Stab selbst steckt in einer Bohrung der kräftig ausgebildeten Kielleiste des Trägerdrachens. Der Aufbau wird durch eine Dreipunktverspannung (rechte/ linke Nasenleiste, Hinterende der Kielleiste) gehalten, so daß sich die Flöten über dem vorderen Drittel des Flügels befinden und erheblich über die Drachenoberfläche hinausragen. Trotz des dann recht hochliegenden Schwerpunktes ergeben sich im Vergleich zum Flug ohne Flöten erstaunlicherweise wenig Auswirkungen auf die Flugstabilität.
Um 1900 wurde wurde der "diều-Vang"-Flötendrachen in den Vororten von Hanoi/ Vietnam des Nachts zu hunderten aufgelassen, am Dach der Bauernhäuser befestigt und mit Gesang begleitet. Siehe französischen Text mit Bild.
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Hier ein Klangbeispiel von einer akustischen Dorfszene mit mehreren aufgelassenen Flötendrachen.

 
Im Folgenden der übersetzte Auszug einer schönen Drachen-Seite der "Vietnam News" vom Dezember 1999:
 
Autor des Artikels: Herr
Quynh Le
Photos von Herrn Chuc Dung
"Früher beteten die Menschen mit Hilfe von Drachen um günstiges Wetter. Drachen-Wettbewerbe wurden von Januar bis Juni organisiert, manchmal auch im Winter, wenn die bäuerliche Arbeit vorbei war.
Drachen werden oft aus Bambus, Holz, Gewebe und Do-Papier (Maulbeerbaumbast) gemacht. Der Kleber wird aus Dattelpalmen-Harz hergestellt. Ein Drachenkörper wird in gebogener Pfeilform gemacht, ist 2-3m breit und 1m lang. Sie haben verschiedene Namen, wie Doppel-Feen, Doppel-Fisch, alte Frau, Spatz, Mond, Schmetterling, etc. Jeder Drachen wird je nach Drachenform und Geschmack des Besitzeres von einer Flöte begleitet. Die wichtigste Kunst beim Flötenmachen ist die, den "Flötenmund" zu schnitzen und auf den Wind auszurichten; dies bewirkt daß die Flöte Töne in verschiedenen Stimmungen erzeugt.

Der Musikdrachen im Flug von vorn...
Merci à Stéphan Clerisse pour la photo!

...und in Flugposition von der Seite...
Merci à Stéphan Clerisse pour la photo!

Hören Sie eine Aufnahme dieses Drachens...





 

Die Flöte wird oft aus getrocknetem Bambus gemacht und ist in zwei Teile geteilt. An ihre äußeren Enden wird jeweils ein gewölbter Deckel der das Schalloch enthält, befestigt. Diese Deckel, sorgfältig geschnitzt um die gewünschten Töne wie den Klang eines Vogelgesangs, einer Autohupe (!) oder eines Gongs hervorzubringen, fangen hierzu den Wind und fixieren gleichzeitig die Halteleinen, die die Konstruktion auf dem Drachen halten. Ein großer Drachen kann 4-5 Flöten haben. Wenn der Drachen aufgelassen wird, erzeugen die Flöten verschiedene Melodien mit hohen oder tiefen Tönen.
Es gibt drei verschiedene Flöten-Größen: "bau" (die größte), "lu" (die mittlere) und "con" (die kleinste).
 
Um einen Drachen von Hand aufzulassen, bedarf es zweier Personen: Eine steht entgegen der Windrichtung und hält die Schnur, die andere Person, die den Drachen hält, steht in Windrichtung und bringt den Drachen in die Luft. Die Drachen werden mitunter tagelang in der Luft gehalten; manchmal sogar vom Sommer bis zum Herbst...
 
An einem Sommernachmittag ertönen die ländlichen Gegenden vom Klang der Drachenflöten. Die Leute fliegen die Drachen die ganze Nacht hindurch. In einer Hängematte oder auf einem Bambusbett liegend erholen sich die Bauern, indem sei dem Flöten der Drachen zuhören; dabei fallen die Erschöfung von der täglichen harten Arbeit und die Alltagssorgen von ihnen ab.

Das Drachenfliegen auf dem Thong Festival im Nghi Xuan Distrikt, Ha Tinh Provinz, hat eine rituelle Bedeutung. Man glaubt, daß die Drachenflöte Feuer auslöschen kann.
Das Dau Festival in Mo Dao, Que Vo der Bac Ninh Provinz, organisiert Drachenfliegen am 18-20ten März. Die Drachen des Wettbewerbs sind sehr groß.
(In Bá Dương Nội; Gemeinde Hong Ha, Dan Phuong district, wird das Drachenfest alljährlich zum Vollmondtag des Monats März (vietnamesischer Kalender = Mondkalender!) abgehalten)
Die Halteschnüre werden aus jungen, grünen Bambussplissen hergestellt, verknotet, dann stundenlang in Wasser oder "traditioneller chinesischer Medizin (?) und Salz" gekocht bis sie flexibel sind und schließlich in großen kreisförmigen Lagen aufgerollt. Manchmal werden mehrere Bambushalme für eine Drachenschur (bis zu 150 Meter lang...) benötigt. Das Flötenherstellen und das am Drachen befestigen ist ein persönliches Geheimnis. Eine Flöte kann so groß sein wie ein ganzes Bambus-Segment. Wenn die Drachen hoch oben in starken Winden fliegen, machen die Flöten ein ganz spezielles Konzert. Der größte Drachen mit der schönsten Form, der am höchsten fliegt und die schönste Melodie hervorbringt wird Gewinner des Preises.
Drachen aus den Hai Duong und Thai Binh Provinzen sind oft groß und um 3m breit. Drachen aus Kinh Mon (Hai Duong) haben jede 5 Flöten und sehen wie ein T' rung Xylophon aus".
Jedoch haben auch die Vietnamesen Probleme mit den modernen Errungenschaften der Technik - Karaoke und Fernsehen scheint als billiges Freizeitvergnügen den alten Traditionen wie der Herstellung traditioneller Flötendrachen allmählich den Rang abzulaufen. Es besteht die Gefahr, daß die alten, überliefterten Techniken verloren gehen...
Lesen Sie...

Original-5er Doppelflöte aus Vietnam.
Bambusröhren, Köpfe aus Holz.
Stimmung: es'', g'', es''', a''', c''''

(Stimmung: Grundton, Quinte, Oktave, Decime, Duodecime)
Hier eine Tonaufnahme der fliegenden Flöte...

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Neue Art der Cai-sao Drachenpfeife aus mehrtönigen
Minikalebassen

Bauweise analog zu den Taubenpfeifen.

Dreipunkt-Aufstellung auf dem Drachen:
Die rechte Schnur geht zum Ende der Mittelrippe,
die beiden linken Schnüre gehen zu den rechten/ linken Nasenleisten
an die Drachen-Vorderkante.

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Ansicht der Pfeifenbefestigung von der Bambus-Bügel Unterseite:
Der Pfeifen-Fuß wird durch einen Schlitz auf den Träger aufgesetzt
und mit einem Ring durch das Fuß-Loch gesichert.

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Detailansicht der Pfeifenbefestigung auf dem Bambus-Träger



Wie bereits erwähnt besteht der original-Cai-Sao-Flötentyp eigentlich aus  jeweils zwei getrennten Flöten, welche nach dem gleichen Prinzip arbeiten wie die chinesischen Drachenflöten des Nantongtyps. Es gibt jedoch auch Versionen mit Einzelflöten. Hier die Einzelflöte, die beim vietnamesischen Vogeldrachen im Originaltext  (siehe auch Abbildung des Drachens) beschrieben ist.
 

Von links nach rechts:
Herr
Robert Whitehurst zusammen mit Herrn Nguyễn Hữu Kiêm,
dem Präsident des Drachenclubs in Bá Dương Nội/ Provinz Ha Tay,
einem geübten Flötendrachen-Künstler, dessen Anliegen es ist,
die alte vietnamesische Drachen-Tradition fortzuführen
und der Jugend nahezubringen.

 

Herr Nguyễn Hữu Kiêm, Chairman des traditionellen Drachenclubs Vietnams mit einer traditionellen Seilhaspel
aus Bambusgeflecht

 

...eine perfekt verarbeitete Drachenpfeife von Herrn Kiem...

 




 

...im Flötendrachenhimmel Vietnams...

 


 

...geglückter Drachenpfeifen-Test-“Flug“...
Herzlichen Dank an Robert Whitehurst für die Photos
und die großzügige Überlassung von original Drachenpfeifen



Untenstehend einige Photos einer sehr interessanten Drachenpfeife, die ich Herrn Robert Whitehurst verdanke. Herr Whitehurst ist bekannt durch das Tagebuch der vietnamesischen Ärztin Dang Thuy Tram das als lesenswertes Mahnmal den Vietnamkrieg überdauerte. Anlässlich der Rückgabe dieses Tagebuchs an die Familie der im Krieg umgekommenen Frau hat Herr Whitehurst Flötendrachen-Enthusiasten in Vietnam besucht und war so freundlich, mir einige Pfeifen zum Studieren ihrer Bauweise zuzuschicken.
Die Pfeifen sind einfach aber effizient aus Bambus (Pfeifenkörper/ -Rohr und Haltestab) und Magnolienholz (Pfeifenköpfe und Zwischenböden) gebaut. Der Klang ist gut und die Bauweise spricht für einen Einsatz unter rauhen Alltagsbedingungen. Die Dichtungen/ Klebungen bestehen aus Bitumen, das unter den tropischen Bedingungen Vietnams plastisch bleibt und seinen Zweck voll erfüllt. Allerdings machte ich bei der Restaurierung der Pfeifen unter winterlichen Bedingungen hier im rauhen Norden so meine ganz eigenen Erfahrungen mit dem Bitumen. Es war bei ca. 15°C hart und spröde; beim Bearbeiten lösten sich kleine Splitter ab, die auf den Boden fielen, dort allmählich festklebten und mit dem Staubsauger schwierig zu entfernen waren. Ganz abgesehen von den schwarzen Flecken auf den Fingern und der einen oder anderen Brandblase, wenn das Bitumen mal zu heiß war und dann an den Fingern kleben blieb...
Jedenfalls war eine Flasche Terpentin und ein Lappen stets in Reichweite...


 

Links ein Blick in den Flötenkörper einer Einzelpfeife. Man sieht auf den Boden der Pfeife. Nach dem Einpassen des Pfeifenbodens wurde dieser festgeklebt. Als „Klebstoff“ und Dichtmittel zugleich kam Bitumen zum Einsatz; noch sichtbar sind die Blasen des einst als heiße Flüssigkeit eingegossenen Bitumens.

Bild rechts:
Bei einer zersprungenen Pfeife sieht man abermals den „geteerten“ Pfeifenboden, der Raum rechts daneben dient zum Durchführen des Haltestabs (siehe rechteckiges Loch oben), der auf dem Drachen befestigt ist. Der Boden der rechten Pfeifenkammer ist sichtbar.


 


 

Das linke Bild zeigt den aus Magnolienholz gearbeiteten Pfeifenkopf mit Schalloch, der der eigentliche Tonbildner ist. Neben der Größe des Schalloches ist hauptsächlich die Länge der Pfeifenkammer für die Tonhöhe zusständig.

Rechts die Innenansicht des Pfeifenkopfes mit Bitumen als Klebstoff!


 

Links die Ansicht der Kopfpartie der Drachenpfeife. Der Pfeifenkopf ist mit Bitumen luftdicht am Pfeifenkörper festgeklebt.




Die Herstellung:
Das Internodium eines Bambusrohrs wird so abgesägt, daß die beidseitigen Knoten, die das Rohr natürlicherweise verschließen, abgetrennt werden. Danach wird das an beiden Enden offene Bambusrohr bis auf eine Wandstärke von etwa 3mm heruntergeschnitzt. In die Mitte des Rohres werden durch die Wand Öffnungen (Bild Flöte1, und ein Bild diều Vang  im Internet) gemacht, die einerseits zum Schmuck dienen, andererseits auch das Durchführen des Haltestabs (viereckiges Loch) und das Ausrichten der Flötenböden erlauben. In das offene Rohr wird wird nun von beiden Seiten je ein Boden eingelassen. Die Böden haben über der mit Öffnungen versehenen Rohrmitte untereinander einen Abstand von zwei bis drei Zentimetern .
Nach Luftdichtigkeitsprüfung   mit dem Mund (wichtig für den einwandfreien Klang) werden die beiden offenen Rohrenden mit Flötenköpfen (Nantongflöten, Punkte a-o) analog denen des Nantong-Typs verschlossen. Die Köpfe werden in Vietnam traditionell aus "Mo vang tam"-Holz (Manglietia fordiana Oliv./ Manglietia glauca; Magnoliengewächse) und "Jackfruit"-Holz  (Artocarpus heterophyllus, Verwandter des Brotfruchtbaums) hergestellt. Die Köpfe sollten ca. ein bis zwei Zentimeter Überstand über die Flötenkörper haben (Bild Flöte), damit später die eng angeknoteten vorderen zwei Halteschnüre nicht seitlich von den Flöten abrutschen können. Deshalb sind sie am Außenrand im Gegensatz zu den Nantongflöten (die zum Einpassen in den Flötenkörper konisch geformt sind) abgerundet rechtwinklig und werden plan auf das Bambusrohr aufgeleimt.
Aufpassen; beide Flötenköpfe müssen in eine Anblasrichtung d.i.auf eine Rohrseite hin ausgerichtet sein!
Für einen guten und lauten Klang sollte das Verhältnis von Schalloch-Länge zu -Breite etwa sechs zu eins sein.
Auf den Haltestab können mehrere Flötenkombinationen mit entsprechender Stimmung aufgesteckt werden.

Herr Ngô Văn Bội bei der Arbeit.
Das Werkstück, ein Halbrund aus Magnolienholz, wird in eine kleine konkave Grube im Betonboden des Hofes gelegt. Die Füße werden als "dritte Hand" zum Fixieren des Holzstücks gebraucht. Mit einem Holzschlegel und verschiedenen Schnitzwerkzeugen (Hohlmeißel, Stechbeitel) wird der zukünftige Flötenkopf schnell und präzise bearbeitet.
...ein Meister der Drachenflötenherstellung...
(für ein kurzes Video bitte auf das Bild klicken)


Die folgende Drachenpfeife aus fünf Doppelpfeifen wurde aus weichem Fichtenholz (Flötenköpfe), Bambus (Flötenkörper, Haltestange) und Obstkistenholz (Flötenböden) sowie vergoldetem Messingdraht (Umwicklungen gegen das Aufspalten der Bambusrohre) angefertigt. Das Schnitzen der Köpfe, das Zurichten, Zusammenbauen und Stimmen, Umwickeln und Lackieren dauerte etwa zwei Wochen. Der Bau des Trägerdrachens dagegen war ein Werk nur weniger Stunden; die Blasen an den Fingern (vom Schnitzen...) taten schon nach einer Woche nicht mehr weh...


 

Aus einem Fichtenholzklotz entsteht ein Flötenkopf-Rohling


 


 

Der fertige Flötenkopf von außen und von innen


 


 

Damit die Pfeifen nicht am Haltestab abrutschen, sind dünne Bambus-Plättchen eingesteckt...


Bild oben und unten
Fertig aufgebaute, demontable Drachenpfeife


Bild oben und unten
Eine andere Drachenpfeife mit flachen Köpfen


 

Bei seiner Vietnamreise fiel Robert Whitehurst die Analogie der traditionellen Hausdach-Form mit der Flächenform des Cai-Sao Drachens auf.

Weiß jemand Näheres über diese Tradition?



Nebenbei: Diese Flöten sind exzellent durchdachte, richtige "high tec" Geräte und nötigen mir Bewunderung ab... denn...
 

Doch weiter mit der Flötenbefestigung auf dem Drachen:
Das obere Ende des Haltestabs wird vorsichtig gespalten (Bild Flöte), so daß nach dem Aufstecken der Flöten eine Schnur in den Spalt geklemmt werden kann. Die Stabspaltenden werden so in Richtung der Flötenköpfe auseinanderdrängt (=Längsrichtung (!); NICHT in Querrichtung, sonst wird die Flöte der Länge nach aufgespalten!!) und verhindern so, daß die Flöten vom Haltestab herausrutschen.
Der zugehörige Drachen ist ein Dièu Vang (Bild D.V). Dieser wurde zu einer Epoche die man heute nicht mehr genau fixieren kann über den königlichen Hof von Huê von China nach Vietnam eingeführt. In Huê gibt es nur wenige Familien, die die traditionelle Herstellung des Drachens ausüben und ihr know-how über die Generationen weitergeben. Mit bis zu 300cm Spannweite und 100cm Flügeltiefe hat der Drachen die Form eines zugespitzen Ovals mit hochgezogenen Flügelenden. Der oben abgebildete Drachen (Bild 3) hat folgende Leistenmaße: Flügel (Bambus): Nasenleiste/ Endleiste 2000mm*10mm *5mm, Kielleiste 800*20*7mm. Spannweite 1640 mm, Flügeltiefe 600mm, Flügelenden 36cm hochgezogen, Spannschnurlänge Flügelspitzen/ Kielleistenmitte 84cm.

Siehe auch die Beschreibung des vietnamesischen Autors Ngo-Qui-Son aus dem Jahre 1943 und den Catalogue Descriptif et Analytique du Musée Instrumental... des königlichen Musikkonservatoriums von Brüssel, den (engl.) Text von G.Tissandier/ Les Cerfs-Volants des Chinois. sowie eine lokale Kopie der "Vietnam News" Drachenseite.
Damit eine dreidimensionale Flügelform erzielt werden kann erfolgt die Bespannung von der jeweiligen Flügelspitze bis zur Mitte hin mit 10cm breiten, einander überlappenden einzelnen Bahnen kräftigen, reißfesten Papiers Packpapier (Natron Kraft Pack) geht gut. Eine ausreichende Länge der Dreipunktwaage ist sehr wichtig zur Vermeidung der Tendenz zum Vorwärtsüberschlag bedingt durch die relativ große Streckung (geringe Flügeltiefe) und den hochliegenden Schwerpunkt (Flöten!). Ihre Länge sollte mindestens die zweifache Flügeltiefe (1200mm) betragen. Die Anbringung erfolgt an der Kreuzstelle Kielleiste hintere Querleiste und an der Nasenleiste beidseits zwischen 1/3 bis 1/2 der Flügelhälfte vom Kiel aus gesehen.
Der abgebildete Drachen hat mit aufmontierten Flöten ein Gesamtfluggewicht von etwa 550 Gramm und hat bei einer Minimum-Windgeschwindigkeit von 20 kmh (die Flöten beginnen erst dann laut zu tönen) ausgezeichnete Flugeigenschaften . Er benötigt zur Stabilisierung keinen Schwanz; trotzdem verwende ich bei böigen Windverhältnissen eine Schleppschnur (Hanf oder Baumwolle geflochten, 4*6000mm) oder einen Kokosfaserstrick (zum Bäume anbinden in Gartengeschäften) da so der Drachen leichter zu landen ist.

Mein persönlicher Favorit ist jedoch der Drachen von Herrn Chung aus An Binh.
Ja, ich weiß, rip-stop Nylon ist bei dem feuchten Klima Vietnams dauerhafter, hat schöne Farben und läßt sich dazu gut vernähen - trotzdem finde ich, diese traditionelle high tec Bauweise von Herrn Chung einfach faszinierend.
 
Sehen Sie sich diesen Drachen doch einmal an:


Herr Chung's traditioneller Flötendrachen aus An Binh; einem Dorf
wo man Fächer aus Bambus und Papier herstellt.
Formvollendet, die Papierfläche lederartig, wasserresistent, Insektenabweisend - perfekt!
 

...dank des geheimnisvollen Saftes mit dem das Papier zugleich behandelt wird...
 

...und gleichzeitig auf den kunstvoll ausgeflochtenen Rahmen aus Bambus geklebt wird.
 

Das mit fermentiertem Kaki- (und andere Früchte?)-Saft angefeuchtete Papier wird aufgebracht...
 

...mit aufmontierter Dreier-Flöte (re. Herr Quan Hang Cao, li. der Autor)
 

...Herr Chung mit seiner perfekten Tragfläche...

!! Vorsicht, bedingt durch die hohe Flächenbelastung (hohes Eigengewicht) ist die Sinkgeschwindigkeit bei plötzlicher Windstille ähnlich hoch wie bei einem Kastendrachen!!
Die Flöten, die in einer Terz gestimmt sind, kann man vor allem in der Nacht manchmal kilometerweit hören und sind im Gegensatz zu den gräßlichen Flattergeräuschen von Rip-Stop Nylon ein Ohrenschmaus!
...sogar Drachen-Briefmarken gibt's...sagenhaft...

Wenn Sie sich für den vietnamesischen Flötendrachen interessieren, ist Fingerspitzengefühl angesagt, denn Herr Lemire schreibt 1884 in seinem Buch "L 'Indochine, Royaume de Cambodge, royaume d'Annam et Tonkin" auf Seite 285 über einen
(...) geflügelten Drachen welcher in der Erde Vietnams wohnt und den Untergrund vollständig erfüllt. Dieser Drachen ist ganz eng mit der königlichen Familie verbunden. Wenn dieser Drache verletzt wird, und sei es nur unabsichtlich, führt dies unweigerlich dazu, daß in der königlichen Familie jemand erkrankt oder gar stirbt.(...)
Eine Anfrage der französischen Regierung an den König von Tonking wegen Bergwerkskonzessionen wurde damals mit dieser Begründung abschlägig beschieden:
Das Recht, die Innereien der Erde zu durchwühlen, könne demzufolge erst dann gewährt werden, wenn zuvor uunzweifelhaft bewiesen würde, daß die beabsichtigten Arbeiten dem heiligen Drachen keinerlei Verletzungen zufügen könnten...

Mir scheint, daß es diesen geflügelten Drachen unsichtbar noch immer auch im Luftreich Vietnams gibt, also seien sie vorsichtig...

Ausschnitt aus Lemire's Buch S. 285


Zum Schluß noch eine Flötendrachen-Kurzgeschichte der englischen Ausgabe der Vietnam-News...
Ich wünsche mir Kritik, Fragen und Anregungen; Danke!
Mail to Kite Musical Instruments
Zu Drachen Musik Instrumente/ Aeolsinstrumente Hauptseite
 
Uli Wahl, all rights reserved
 
 
 
 
 
 
(English Version see beneath...)
 
 
 
 
 
 
 
 

Double-Tone Kite-Flute "Cai-Sao"

Siehe Deutsche Version

"Cai-Sao" (=bird's song) kite flutes have their origin either in Tonking (dong kinh = eastern capital) district/ Vietnam and in the South of China. The flute can be seen as an original together with its carrier kite "diều-Vang", diều-Sao or diều-o in the Musée de l'Homme in Paris/ France.
Please hear a sound example (*.mp3; 6sec., 13k) of 8 flutes, which are tuned in a third and consist of two bamboo tubes à 4 single flutes.
Here are some original texts (excerpts) by 
Ngo-Qui-Son (Vietnam)
describing the manufacturing of diều Vang carrier kite/ Cai Sao (in German);
Mahillon (France) describing the tuning of Cai Sao (in German)
Tissandier (France)
 describing Cai-Sao (in English)
Huchet, text with steel engravings (in German)
N.N., text about the musical kite in Tonking (in French)
site of the "Vietnam News" about kites in Vietnam (Engl.)
A Vietnamese toy site and a Kite Journey in the South of Vietnam (whistle-kites are made in North-Vietnam/ Hanoi)
...and another vietnamese page on kite flutes...
 

Original-5-tube double kite-flute from Vietnam.
Material bamboo, "heads" of wood
tuning: e-minor'', g'', e-minor''', a''', c''''

Hear the sound of this flute flying...

 
The "bird's song" is a double tone flute (each bamboo tube contains TWO flutes), which is fixed horizontally over the carrier kite in contrary to the Chinese Nantong kite flutes, which are fixed single or in groups vertically directly upon the kite's surface. The "Cai-Sao" is fixed over the kite by means of a carrier stick, which is stuck into a rectangular hole carved in the wooden kite keel. In the middle part of the flute is a hole where the carrier stick is stuck through. So the flute is positioned across to the attacking wind horizontally over the kite surface.

The front-side of the musical kite in flight...
Merci à Stéphan Clerisse pour la photo!

...and in flight position from its side...
Merci à Stéphan Clerisse pour la photo!

Listen to a recording of that kite...


 
In the little villages around Hanoi (capital of former Kindom of Annam), around the year 1900 hundreds of hovering flute-kites could be seen; resp. could be heard, mainly at night, fixed to the roof corners of the native houses. Crouched down on the veranda of their houses, the (kingdom of ...) Annam people  (an nam = peace of the south) used to sing during the whole night together with the sounding kites. Doing so was meant to be a sure receipe frightening the evil spirits away....
But in Vietnam, like all over the world, problems exist with carrying on the old traditions - television and karaoke seducing young people to cheap leisure...
Please read a text written in a certain blue mood...
The flute-construction on the kite is held in position by three lines fixed at the rear end of the keel stick and the right/ left leading edge-stick of the wing. So the flutes is standing about 20cm over the kite's surface in the first third of the wing-depth. In spite of the center of gravity being thus considerably high, there are amazingly very less consequences for the flight stability.
"Cai-Sao" consists of two separated flutes in one bamboo tube. They follow the same physical principle like the Chinese flutes of the Nantong type.
The internode of a whole bamboo culm is sawed off so, that the nodes on both sides, which close the tube normally, are cut off. With a sharp knife the tube-wall is made thinner in order to make the construction as light as possible. When a wall thickness of 3mm is achieved (caution, the bamboo inner material is surprisingly soft...), openings are carved in the middle of the tube. They serve on one side as decoration-holes and make the ensemble lighter, but will allow on the other side the trespassing of the flute's carrier stick (rectangular hole) and the alignment of the two flute bottoms. Into the middle part of the open bamboo tube are now slipped and glued the two fitting flute bottoms. They should have a distance of 2-3cm from another.
After proving air-tightness with the mouth after gluing (is essential for the perfect sound!), the both open tube-ends are closed with flute-heads (see description) in analogy to the Nantong flutes and are traditionally made of wood of the "Mo vang tam"-tree (Manglietia spp., Magnolia plant) and of the "Jackfruit"-tree  (Artocarpus hererophyllus, a close relative of the bread fruit tree). The diameter of the flute-heads should be 2cm greater than the flute's body in order later not to let slip off the two lines for holding the construction in position. Therefore the flute head's edges are formed in a rounded rectangular shape and are glued flat (NOT conically like the Nantong flute heads) on the even bamboo tube-ends.
Look out! The sound-holes in the flute heads have to be directed on one tube side  (against the attacking wind) before gluing!
For a good, clear and loud sound the sound-hole ratio length to breadth should be approximately 6:1. On the carrier-stick can be put several different flute combinations with different tuning. The upper end of the carrier stick is carefully split in cross-direction to the flute length (= parallel to the kite keel), so that a line can be jammed in, to prevent the flutes from slipping off the stick. The split stick-ends are thus pushed apart in length-direction of the flute, NOT in cross direction, because otherwise the whole flute will be probably split off and destroyed!
The traditional Vietnamese/ Chinese carrier kite is a "diều-Vang" (see Picture of D.V.). This kite of Chinese origin was introduced into Vietnam by the royal court of Huê at an unknown period. In Huê there are only few families, who make those flute-kites as an traditional art passing their knowledge from generation to gerneration. With a wingspan up to three meters, one meter wing depth the kite has a tipped elliptical form with raised wingtips. The pictured kite has the following framing of bamboo: The nose-stick and the leading edge's stick both have 2000mm*10mm*5mm. The keel-stick has 800mm*20mm*7mm. The projected wingspan is 1640mm, the wing-depth is 600mm, the wing-tips are drawn up 360mm from the horizontal line, the tension-line from the wing-tip to the center of the keel has 840mm. To obtain a three dimensional wing-form the ready frame is covered with overlapping, 10cm wide stripes of a strong paper sort. The length of the bridle-line is very important for the flying stability, because the kite has a tendency to somersault  in flight-direction (skydivers call it "tuck") if the wind stops suddenly. This is as a result of the comparably big aspect ratio and the high gravity center. So the length of the bridle should have the double wing-depth (1200mm) as a minimum. The three bridle lines are fixed at the crossing-point keel-stick/ trailing edge-stick; and at the nose-stick 38cm equidistant from the crossing point of the keel-stick/ nose-stick.
With a flight-weight of approximately 550 grams (with flutes) the kite has amazingly good flight-properties. A minimum windspeed of 20kmh is required not for the kite itself (15kmh without flutes), but for the flutes which then begin their loud sound . No tail will be required normally, nevertheless for the first trials a braided cotton trailing-line (4mm*6000mm) is recommended, because in gusty conditions the kite is easier to land without "spinning around" and damaging the paper-covering.
Beware! The sinking speed in low-wind conditions is similar to a box-kite!
The flutes, which are tuned in a "third", can be heard in a silent night over kilometers and are in contrary to the rip-stop-fluttering-noise really a feast for the ears!
In 2000 a beautiful page about the Vietnam Musical Kite was published by the "Vietnam News" Agency. Meanwhile the pages unfortunately exspired...

Author of the article was Mr. Quynh Le, the photos wer made by Mr. Chuc Dung.
The author tells us, that in history people flew kites to pray for favourable weather; kite flying contests usually took place in lunar March to June; sometimes even in winter, when farming work was over.
The main materials used for kites normally is bamboo, wood, fabrics and paper. The kites in an arrow-shape are up to 2-3m long and up to one meter wide. They have various names like double fairies, double fish, old woman, sparrow, moon, butterfly, etc.

Depending on the kite form and the owners liking, each kite is carrying a flute. The most difficult part to make is the flute "mouth" in order to tune the flutes properly. Directed against the wind, the flutes produce sounds in form of a chord in different pitches. Mostly the flute is made of a dried bamboo-tube, which is divided in two parts by two bottoms thus forming two flutes each tube; the middle part remains free for the holding-stick. The flute-parts are stuck onto this stick, sticking in a hole in the middle bone of the kite and held upright by three lines, two running to the leadings edge and one to the end of the middle bone. A big kite can have 4-5 flutes .
There are three different sizes: bau (the biggest), lu (the medium size) and con (the smallest).
It needs two people to launch such a kite; one holding the string and the other holding the kite, giving it a little jerk up into the air.
 
The author describes the countryside on summer afternoons, the air echoing with the sound of kites fluting in different pitches. Even throughout the night kites are flown by the farmers lying on a bamboo-bed, relaxing from their hard daily work, sometimes singing to accompany their kite's monotoneous whistling...
Kite flying contests are organised nationwide. In Ha Nam and Quang Ninh Provinces kite fighting contests are held.
 
The kite flying at the Thong festival in Nghi Xuan district, Ha Tinh Province, has a ritual meaning. People believe that the fluting kite will drive off fire.
The Dau festival in Mo Dao, Que Vo of Bac Ninh Province, organises kite fests with usually very big kites on the 18-20th of lunar March.
 
Strings are made from bamboo slices and rolled into big circles. Not rarely several bamboo culms are needed for one kite string.
 
Making a flute and sticking it to the kite is a personal secret. The size of the flutes is adapted to the size of the kites.
If the kite is big and flying high while producing the most charming melody the chances to win the contest are best...
Depending on the kite's origin it has different shapes. Colorful, skillful kites in the shape of animals, birds and dragons are made by artisans from Hue.
Big kites, often with a wingspan of over 3m come from Hai Duong and Thai Binh Provinces.
Kites from Kinh Mon (Hai Duong) usually have 5 flutes and look like a traditional T'rung xylophone.
Kite flying of the Ba Duong village festival (Dan Phuong, Ha Tay Province) takes place on the 15-16th of lunar March.
The festival begins with a kite ceremony at Chau Than Temple dedicated to a special Kite God.
Then the sizes of the contesting kites are checked; a minimum wingspan of 2.2m and 2 flutes at least is obligate. The kite owners have to be adult men in traditional suits with red waist belts and red head turbans.
After the ritual worshipping and kite procession, the kite flying is started. Those kites, which fly high right above the top of the temple dedicated to Nguyen Ca, the Village Saint, while beautiful fluting, have good chances to win the contest. In diều Than Temple several kites that won prizes at previous kite flying contests are shown to the public. The author ends the article telling us that the kite, being a symbol of childhood and peace, stands for the Vietnam people, who wish to live in peace and prosperity.


There are even stamps with musical kites from Vietnam...
Last but not least a Flute-Kite short story by the "Vietnam-News" newspaper...
Uli Wahl, all rights reserved
Last update 11.3.2001
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