Please see the English Version
Im südostasiatischen Land Kambodscha, dem Land zwischen Laos, Thailand (Siam) und Vietnam, gibt es einen ganz besonderen "musikalischen" Drachen, der hauptsächlich entlang des Mekong-Flusses, in modifizierter Form praktisch im ganzen Land anzutreffen ist.
Der Khlèng-Phnorng, oder Khlèn-Èk genannte Drachen ist von der Form her mit dem dem malayischen Wau-Bulan verwandt und hat einen einzigartigen Drachen-Musikbogen. Hören Sie zur Einstimmung eine Kostprobe anläßlich eines Nachtflugs...
|
Nachtflug... |
Dieser besondere Musikbogen und die reiche, fest in die bäuerliche Kultur eingebundene Drachentradition Kambodschas hat mich besonders gereizt. Deshalb wurde diese Seite etwas umfangreicher...
Viele Jahre der Bedrohung durch Nachbarstaaten, erfolgreiche Gebietsrettung durch freiwillige (?) Unterstellung Kambodschas unter französisches Protektorat, dessen Umwandlung in einen Koloniestatus "Union Francaise Indochinoise" bestehend aus den ehemaligen Königreichen Laos, Kambodscha, Chochinchina, Tonking und Annam, Befreiungs- und Bürgerkriege und zuletzt der auf grausame Weise mit mehreren Millionen Toten gescheiterte Versuch, ein kommunistisches Staatssystem "Democratic Kampuchea" (DK) zu errichten, prägten den Staat Kambodscha.
Während des Regimes der "Roten Khmer" 1975-1979 wurden Personen, die unter dem Vorgängerregime Posten innehatten oder nur in Verdacht gerieten, gebildet zu sein oder auch nur von alten Händlerfamilien abzustammen, gnadenlos hingerichtet. Hinzu kamen viele Tote verursacht durch schwere Arbeit in den Kollektiven, Mißwirtschaft, Mangelernährung und dadurch verursachte Epidemien.
Vor diesem Hintergrund wird verständlich, daß während solchermaßen unruhigen Zeiten der Brauch des Drachensteigenlassens im gesamten Land fast völlig zum Erliegen kam. Die Bevölkerung hatte schlicht andere Sorgen.
Anfangs des 20. Jahrhunderts begannen Mitglieder der "École Francaise d'Extrême Orient", das damalige Französisch-Indochina "Union Indochinoise" kulturell und ethnologisch zu erforschen. Die Forscher beschäftigten sich zunächst hauptsächlich meist mit den eben unter dem Dschungel wiederentdeckten, großartigen Ruinen der Angkor Vat Tempelanlagen und vernachlässigten zunächst das Studium der "Normalbevölkerung", die in Kambodscha zu 85% aus Bauern (siehe Buch) besteht.
1930 wurde das Buddhistische Institut (Institut
Bouddhique in Phnom Penh) mit dem Ziel gegründet, alle
mündlichen und schriftlichen Texte Kambodschas (Abschriften von
alten Texten in Stupas etc.) zu sammeln und zu konservieren.
1943
gründete das Buddhistische Institut in enger Zusammenarbeit mit der
französischen Ethnologin Eveline Porée-Maspero die "Commission
des Moeurs et Coutumes du Cambodge" (Kommission der
Sitten und Brauchtum Kambodschas) mit dem Ziel alle mündlich
überlieferten Sitten und Traditionen Kambodschas zu sammeln.
Leider
gingen in den Bürgerkriegswirren ganze Bibliotheken sowie viele
Manuskripte unwiederbringlich verloren und sind deshalb für die
Erforschung der reichen, sehr interessanten kambodschanischen
Drachen-Tradition nicht mehr zugänglich... - hätte da nicht die
vorgenannte Eveline Porrée-Maspero im Jahre 1964 ein
detailliertes Werk "Étude sur les
Rites Agraires des Cambodgiens" über die bäuerlichen
Gebräuche der Kambodschaner mit einem großen Kapitel über die
Rolle der kambodschanischen Drachen geschrieben. Ein Glücksfall,
denn durch diese Publikation blieb wenigstens ein Teil der
Aufzeichnungen im Ausland erhalten, während die in Kambodscha
befindlichen Originaltexte großenteils verlorengingen.
Nebenbei
vermerkte Mme. Porrée-Maspero in ihrem Buch, daß die gesamten
Originalaufzeichnungen vor der Vernichtung der Bibliotheken im
Bürgerkrieg auf Mikrofilm aufgenommen wurden und außer Landes
(Frankreich?) gebracht wurden. Wer weiß, vielleicht schlummern die
Mikrofilme mit den Originalien noch in irgendeinem Institut in Paris
bis zu ihrer Wiederentdeckung? Vielleicht fühlt sich ein Entdecker
berufen einmal nachzuforschen?
Derzeit ein großes kaum lösbares Problem ist der
kriegsbedingte Ausfall der älteren Generation als Lehrer zur
Aufrechterhaltung von alten kambodschanischen Bräuchen und
Traditionen wie der landestypischen Musik, Tanz, Theater etc. Die
Vermittlung an die jüngere Generation ist fast völlig zum Erliegen
gekommen oder zumindest sehr schwierig und der älteren Generation
bleibt bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 55-60 Jahren
nicht viel Zeit.
Alle alten Bräuche so auch der Bau
des kambodschanischen Musikdrachens und seine traditionelle
Einbindung ins Kulturleben sind betroffen - ganz abgesehen von
zahllosen, immer noch nicht geräumten Minenfeldern, die in vielen
Gebieten die Ausübung des Drachensports lebensgefährlich
machen...
Es ist eine Ironie des Schicksals, daß die
Kambodschaner in den Forschungswerken ihrer ehemaligen Kolonialherren
die Wurzeln ihrer ureigenen Kultur suchen und wiederfinden müssen
Vor
diesem Hintergrund erscheinen die Bemühungen zur Rettung bzw.
Wiederbelebung des kambodschanischen Drachen-Erbes in einem
besonderen Licht.
Größere nationale Drachenfest wurden
bis 1859 durchgeführt und durch durch das Ministerium für Kultur
und Kunst im Jahre 1994 wiederbelebt. Die Veranstaltung findet
seitdem regelmäßig statt und erfreut sich eines guten Zuspruchs.
Inzwischen ist das Land Opfer eines ungehemmten Kapitalismus. Im Bürgerkrieg wurden sämtliche Katastereinträge vernichtet, so daß den Landeigentümern kein Nachweis ihres Besitzes möglich ist. So bedienen sich alle bei den wehrlosen Bauern nach Belieben...
Möchten Sie mehr zu den derzeitigen Problemen erfahren, dann
hören Sie die Sendung
"Pol Pots Erben; Kambodscha wird kapitalistisch" von
Manfred Ladwig; Redaktion: Detlef Clas Sendung: Montag, 25. August
2008, 8.30 Uhr, SWR 2.
und
Landraub
- wie die Reichsten den Ärmsten Ackerland nehmen
Lassen
Sie mich nach dieser Einleitung etwas zu dem ganz besonderen
"musikalischen" Drachen dieses Landes sagen.
Khléng-Phnorng,
Klèn Phnon (unterschiedliche Schreibweisen) oder Khlén-Ek
genannt ist dieser Drachen am häufigsten entlang des Mekong-Flusses
anzutreffen, existiert in modifizierter Form und unter anderen Namen
jedoch praktisch im ganzen Land.
Die Herkunft des kambodschanischen Musikdrachens...?
Es ranken sich eine ganze Reihe von Mythen und Legenden um den
Ursprung dieses Drachens, ja, es gibt sogar Hinweise auf einen
uralten "Technologietransfer", wobei der kambodschanische
Musikdrachen von Kambodscha nach China eingeführt wurde...
Dabei
haben wir wieder das alte Problem, daß die Chinesen die Schrift
vielen anderen Nationen voraushatten und wir deshalb schriftliche
Aufzeichnungen nur aus China haben, obgleich in chinesischen
Erwähnungen viele Techniken in voller Blüte und Perfektion
dargestellt werden, also schon wesentlich älter sein müssen als zum
Zeitpunkt ihrer erstmaligen "Veröffentlichung" in
chinesischen Schriften...
So weiß die Wahrheit über diese
Begebenheit wohl nur der kambodschanische Nationalheld Thmén Cei,
der den Drachen-Coup vor vielen hundert Jahren auf recht skurrile Art
ausführte:
Thmén Cei lebte
in China im Exil. Damals begab es sich, daß der chinesische König
einen Kopf in Gestalt eines Hundekopfes hatte und niemand hatte das
Recht, ihn zu sehen.
Thmén Cei reizte es jedoch, des Königs
Gesicht zu sehen und er sann auf ein Mittel...
Nun verstand sich
Thmén Cei darauf, feine kambodschanische Fadennudeln herzustellen
und zu verkaufen.Die Fadennudeln waren eine Delikatesse und zu dieser
Zeit in China völlig unbekannt - und so wurde Thmén Ceis Ruf immer
größer.
Die Sache kam bis vor den König, der ihn zu sich
rufen ließ. Der König Chinas saß auf einem sehr hohen Thron damit
man sein Gesicht nicht sehen konnte; zudem war es Sitte, sich bei der
Audienz ganz flach auf den Boden zu werfen.
Doch der König
verlangte von Thmén Cei ihm zu zeigen, auf welche Weise man diese
Fadennudeln essen mußte.
Und der schlaue Thmén Cei zeigte es
ihm so, daß der König beim Essen den Kopf in den Nacken zu werfen
hatte und dann die Nudeln in den weit geöffneten Mund gleiten lassen
mußte...
Bei dieser Vorführung sah Thmén Cei natürlich das
Gesicht des chinesischen Königs und rief aus: "Oh! Der König
hat ja einen Hundekopf!"
Dies trieb natürlich den König
zu höchstem Zorn und er ließ den Unverschämten umgehend ins
Gefängnis werfen.
Im Gefängnis starben die
Gefangenen vor Kälte (Anmerkung: Der Gefangene kam aus Kambodscha,
wo das Thermometer niemals unter 16°C fällt; in Peking hat es im
Winter dagegen strengen Frost..)
Damit sie alle überhaupt am
Leben blieben organisierte Thmén Cei deshalb Boxkämpfe mit seinen
unglücklichen Mitgefangenen...
Nach reiflichem Überlegen
fand der Held jedoch ein gutes Mittel um aus seinem Kerker
freizukommen:
Er befeuchte die Erde mit seinem Urin und machte
aus dieser Masse kleine Figürchen, die er durch die Gitter seiner
Zelle verkaufte.
Für das Geld konnte er Bambus und rotes Papier
kaufen, mit dem er einen Drachen bauen konnte.
Dank einiger
Komplizen, die er sich auch für das Geld gekauft hatte, ließ er den
Drachen bei Nacht fliegen.
Der König konnte nachts nicht schlafen. Er
hörte die traurige Musik des "Èk" durch die Nacht wehen
ohne daß er wußte, woher diese Musik kam. Er ließ seine Ratgeber
kommen, die ihm sagten, daß die Musik von einem unglückbingenden
Vogel käme und von einem Weisen aus dem Khmerlande herrühre, der
hier gefangengehalten werde.
Thmén Cei mußte daraufhin
dem König den fremden Vogel zeigen und ihm erklären, wie er
funktioniert.Daraufhin wurde Thmén Cei nicht nur freigelassen,
sondern erhielt zudem eine der Königstöchter zur Frau und kehrte
mit reichen Geschenken beladenen Schiffen in die Heimat zurück.
Soweit die Sage...
Khmer-Steininschriften berichten über ein regelmäßig stattfindendes königliches Drachenfest bereits um das Jahr 972, das Fest an sich ist also wesentlich älter.
Der Portugiese Quiroga de San Antonio, der Kambodscha um das Jahr 1590 besuchte, schrieb, daß die Einheimischen "...aus Schilf gefertigte Drachen steigen ließen, die ähnlich einem Monochord mit einer Saite ersehen waren, die solchermaßen angebracht war, daß sie in der Luft eine sehr angenehme Musik hervorbrachten."
Brébion schreibt um das Jahr 1911, daß "...es bei Nord-Ost
Monsun keine Khmerpagode gibt, über welcher nicht wenigstens ein bis
zwei mit einer "Windharfe" ausgestattete Drachen in den
Lüften schweben, sie flogen manchmal sogar sehr hoch..."
Der Ursprung des kambodschanischen Wortes für den
Drachen...
Der allgemeine Name des Drachens
Klèn, Khlèn oder Khlèng wird für alle
Arten von Raubvögeln benutzt. Khlèn Kraham heißt
beispielsweise der "rote Milan" (haliaetus echynatus),
Khlèn trei der Fischadler etc.
Der Volksstamm der Bahnar
nennen folgerichtig Klang-an den Drachen, der aus den
großen Blättern der Urwaldliane an angefertigt wird.
Die Mantra nennen den Drachen helang (Adler), auf malayisch
heißt der Drachen lang (Milan). Die Wortverwandtschaft zum
indonesichen layang-layang ist offensichtlich.
Der
Raubvogel als Namenspate für den Drachen wird auch in China benutzt.
Der Drachen heißt dort "Papier-Milan" tche-yuan.
In Kambodscha werden Drachen also mit dem Namen Khlèn und einem Zusatz bezeichnet, der die Spezifikation angibt. Khlèn Kom heißen beispielsweise die heißluftballonähnlichen Laternendrachen aus leichtem Papier, die nachts mit Lichtern an Bord aufgelassen wurden.
Khlèn Phnon heißt übersetzt der
besondere, der einzigartige Drachen. Er wird wegen des
Musikbogens "Èk" den er trägt auch Khlèn Èk
genannt.
Form, Material und Baugruppen...
Der Musikdrachen besteht aus der Kielleiste, dem Hauptsegel "Mutter", dem Untersegel "Kind" und dem Verbindungsteil zwischen beiden, der "Taille", dem Entenschwanz oder Entenfuß als Schwanzteil sowie dem langen Doppelschleppschwanz. Man unterscheidet einen "männlichen" Drachen mit spitzen Enden der "Mutter" s.u. und einem tiefen Ton des Èk und eine "weibliche" Version mit runden Hauptsegel-("Mutter")-enden und hohem Ton des Musikbogens.
|
Khlén-Èk Gesamtansicht auf der
Zeichnung fehlen |
Wie zumeist in Asien üblich, bestehen auch in Kambodscha die Drachen aus Bambus für den Rahmen, der Unterteil des "Entenfußes" wird aus dem weichen, leichten Holz des Kapok-Baums (Ceiba pentandra ; s. Bilder 1; 2; 3) geschnitzt.
|
Aus Kapok-Baum Holz |
Maulbeerbaumpapier dient für die Bespannung und aneinandergeknotete Zuckerpalmenblätter (bewundernswerter Spezialknoten!) als Schleppschwanz.
Früher benutzte man für die Bespannung auch Bananen-Kalikot oder Bananen"rinde" (aus musa textilis, einer Bananensorte zur Fasergewinnung). Dieses wurde in einem langwierigen Prozess gewonnen durch Voneinanderlösen der einzelnen gewebeartigen Schichten des Bananenstaudenstammes, Trocknen derselben an der Sonne, anschließendem Aufhängen auf einem Tau wie an einer Wäscheleine. Darauf ließ man das stoffähnliche Gewebe weichwerden und dehnte es durch Anhängen von Gewichten. Zum Schluß wurden die gewonnenen einzelnen Stücke mit Ramie oder Baumwollfäden zu großen Stücken zusammengenäht.. Nach dem Aufnähen auf das Gestell wurde alles mit einer Abkochung von zerstampftem "kduoc" (zum Wasserfestmachen oder ein Kleber?) bepinselt und erneut an der Sonne getrocknet.
Wenn zur Bespannung Kalikot (Baumwolltuch) verwendet wurde,
erfolgte gleichfalls die Nachbehandlung mit einem Anstrich von
"kduoc".
Was das Maulbeerbaumpapier
(aus brussonetia papyrifera) (links für Enthusiasten 1
und 2 ein
link für echte Enthusiasten...) anbelangt, das auch recht
widerstandsfähig gegen Wasser war, so wurde dieses durch eine
Abkochung der abgeschälten Rinde (eigentlich Bast) des
Papier-Maulbeerbaumes hergestellt. Auf der Wasseroberfläche
bildete sich dann eine dünne Haut, die mit Hilfe von Stöckchen
angehoben werden konnte und zum Trocknen ausgelegt wurde.
Von einer Abkochung erhielt man mehrere Häutchen.
Eine andere
Art der Herstellung war das Ausgießen der Abkochung auf ein
ausgespanntes Tuch, das man zusammen mit dem Papier an der Sonne
trocknen ließ.
Heutzutage ist dieses Maulbeerbaumpapier (auch in Vietnam, China, Tibet, Korea und Japan heute noch ähnlich hergestellt) in Kambodscha nicht mehr zu bekommen. Man nimmt derzeit Zementtüten als billigen und zugleich strapazierfähigen Ersatz.
Als Klebstoff wird traditionell der "kambodschanische Haushaltskleber", der Gummi-Saft der unreifen Malabar Orange (kambodschan. phneuo oder pnoi) einer Zitrusfrucht mit steinharter Schale, oder auch gekochte Klebreisstärke benutzt. Heutzutage wird "natürlich" auch synthetischer Klebstoff verwendet.
|
"Oranger
de Malabar" |
Der Khlèn Phnon
erreicht imposante Größen. Die Länge über dem Kielstab
variiert von 1,5 bis zu 4 Metern. Am Schwanzende, dem aus Holz
geschnitzten Entenschwanz oder Entenfuß, werden zwei Bänder,
kraman oder kantuy (=Schwanz)
befestigt. Sie bestehen aus Streifen des Zuckerpalmenblattes und
erreichen eine Länge von mehreren Dutzend Metern. Die Halteschnur
für den Drachen mißt 50-300 Meter und wird aus Seide, Ramie oder
anderen pflanzlichen Fasern hergestellt.
|
Die
Bananenstaude ....links eine Blüte mit ...rechts die komplette Pflanze |
|
Zum Steigenlassen werden mindestens 3 Personen benötigt. Dabei bedient eine Person die Steigschnur, eine läßt den Drachen auf und eine Person kümmert sich um den Schwanz damit sich dieser nicht in den Reisstoppeln verheddert.
Der Khlèn Phnon wird stets mit dem "großen" Musikbogen Èk bestückt, der die gleiche Spannweite wie das Haupsegel des Drachens hat und an der Spitze des Mittelstabes angebracht wird. Früher wurde häufig ein zweiter, "kleiner" Èk angebracht, der an der "Hüfte" zwischen Haupt- und kleinerem unteren Drachensegel plaziert wird. Beide Musikbögen müssen sich vom Klang her aufeinander abgestimmt sein.
Die Anfertigung des Musikbogens Èk ist im Gegensatz zum japanischen "Unari" nicht ganz so einfach...
|
Drachen-Musikbogens "Èk" und seine Bestandteile |
Der Holzteil des Bogens wird aus aus altem Bambus tran
gemacht. Alter Bambus deshalb, da dieser die größte Steifigkeit
besitzt. Die Enden des Bogens werden verjüngt und mit einer Kerbe
versehen. Die Kerben beider Bogenenden nehmen die aus Seide oder
Ananasfasern, heutzutage auch Nylon bestehenden Haltefäden say
Èk auf.
Diese Fäden halten wiederum das eigentliche
vibrierende/ tönende "Arbeitsteil" des Musikbogens.
Diese vibrierende Lamelle wird andàt ," Zunge"
oder slap, "Flügel" genannt.
Sie
besteht normalerweise aus Rattan,
der gespalten, dünner gemacht, mit Glaspapier poliert und durch
Feuereinwirkung geglättet wird.
|
Rattan oder Rotang. Sieht verarbeitet wie Bambus aus, ...eine kletternde, stachelige Botanische Gärten Deutschland |
Die Lamelle ist manchmal an jedem Ende einfach mit drei
Löchern zur Aufnahme der Haltefäden versehen; häufiger ist jedes
Ende zu einer Verdickung geschnitzt, in welche jeweils ein
Loch gebohrt ist, "Fliegenauge" pnek ruy
genannt.
Die Spitzen des andàt und die
Haltefäden werden mit Bienenwachs baul
versehen.
Man prüft die Klangqualitäten des Èk
indem man eine Schnur in der Mitte des Bambusbogens befestigt und
ihn dann schnell im Kreis um sich herum wirbelt.
Wenn der
dabei entstehende Klang noch nicht gefällt, wird Wachs hinzugefügt.
Herr Khim Sophorn aus Kambodscha zeigt in diesem Video die traditionelle Herstellung eines kompletten „Èk“ vom der Zurichtung des Bambusbogens bis zum Anfertigen der Klang-Lamelle aus Palmblatt sowie das Anbringen der Lamelle mit den Haltefäden auf dem Bambusbogen. Getestet wird der Bogen, indem er mittig an einer Schnur befestigt wird und um den eigenen Körper herumgeschwungen wird. Aber sehen Sie selbst…: Bitte auf das Bild klicken... |
Für
die am schönsten klingenden Lamellen verwendet man auch einen
Streifen eines Zuckerpalmen-Blatts
(borassus flabelliformis); dieses hat jedoch den Nachteil, daß es
recht zerbrechlich ist und man muß noch mehr mit Wachs abstimmen.
Siehe auch "Pflanzen im Drachenbau"...
Schließlich kann noch ein Stück Bananenblatt als Lamelle benutzt
werden. Im letzteren Fall wird der Apparat Èk Nàv genannt;
sein Geräusch ist in etwa mit dem Miauen einer Katze vergleichbar;
das Wort Nàv wird wie "niau" ausgesprochen und ist
eine Lautmalerei, welche den Musikbogen-Ton wiedergibt.
Manchen
Angaben zufolge wurde der Èk Nàv auch benutzt ohne an einem
Drachen befestigt zu sein.
Die aus den obigen Komponenten zusammengesetzte "Verbundsaite" des Èk ist somit eine völlig andere Saitenart, als die aller anderen mir bislang bekannten Musikbogen.
Ein guter Material-Ersatz für das Mittelstück ist ein dicker Plastikstreifen, der an den Längsseiten schneidenähnlich scharfgemacht wird. In Kelantan machen sie das aus Plastikstreifen von Palettenverpackungen, die mit einer Glasscherbe angespitzt werden....
Die olivenähnliche Verbindungsstelle von Rattanstreifen
(Rattanolive) und Spannschnur wird entweder nur mit
Bienenwachs umformt oder sie besteht aus Rattan und wird
zusätzlich mit weich geknetetem Bienenwachs umformt, damit die
Saite gleichmäßig und durch das zunehmende Gewicht (Massenträgheit)
länger rotiert, also ein begonner Ton länger anhält. Die im
Original aus mehreren dünnen Seidenfäden, Ananasfasern,
heute auch Nylonfäden bestehenden Spannschnüre werden in einen an
beiden Enden verjüngten Bambusbogen eingespannt, der im Verhältnis
zum "Unari" weit weniger Spannung aufweisen darf. Das
Verhältnis von Spannschnüren (beide zusammen) zu rotierender Saite
beträgt etwa zwei zu drei.
Der angreifende Wind läßt die
Saite, welche bei etwa 1-2cm Breite ein flaches symmetrisches Profil
besitzt, weniger schwingen, als vielmehr um ihre Längsachse
abwechselnd in die entgegengesetzte Richtung rotieren, ähnlich
wie die bei uns als Kinderspielzeug bekannten, zwischen zwei Schnüren
gespannten "Surrscheiben". So werden in rascher Folge
verschiedene, interessante an- und abschwellende Summtöne erzeugt,
die wie verschieden hohe "Miau-Miau's" einer Katze klingen.
Die Töne sind insgesamt leiser, jedoch schöner und musikalischer
als der gleichmäßig anhaltende Schwirrton (auf Dauer etwas
langweilig...), wie ihn beispielsweise der Unari
hervorbringt.
Vor dem Einbau in den Drachen wird der Klang des
Èk getestet, indem er an einer kräftigen Schnur befestigt,
um den Kopf herumgewirbelt wird. Die "Feinabstimmung" wird
mit Bienenwachs vorgenommen, das auf die "Olive"
aufgebracht wird. Die Prozedur von Wachs aufbringen/ testen kann
Stunden dauern.... Macht der "Èk" dann so richtig
schöne Töne, wird an das Vorderende der Kielstange angebracht und
mit dem Drachen hoch in die Luft geschickt. In der Regel wird er
nachts aufgelassen und die Dorfgemeinschaft hört ihm zu um seinen
Gesang zu beurteilen. Der Musikbogen wird erst dann als GUT
betrachtet, wenn er mindestens fünf verschiedene Töne
hervorbringt.
|
Die Hauptfrequenzen des "Èk" in
einem Frequenzdiagramm: |
Sieben Töne kennzeichnen den Meister.... Wenn ein Bogen nur wenige Töne hervorbringen kann, wird dies als schlechtes Omen gesehen. Bei den Wettbewerben, die alljährlich in Kambodscha stattfinden, wird der Flug des Drachens und -noch wichtiger- die Tongüte des Musikbogens beurteilt....
|
Die Töne des "Ek" und die
Rotations-Schwingungs-Bilder. Die (Prime) ist analog zur Windharfe selten zu hören. Am häufigsten: Die 5 Töne von Oktave bis zur kleinen
Terz. Bild der "Quinte":So
sieht die Saite im Flug tatsächlich aus... (mit dem
Auge gesehen) |
|
Aufnahme eines "Ek"- Musikdrachens
im Flug. |
Um 1940 bis 1950 wetteiferten Enthusiasten darin, zwei
aufeinander abgestimmte Musikbögen am Drachen zu befestigen und
so bis zu zehn Töne hervorzubringen, die ein schönes
rhythmisches Konzert boten.
In den Folgejahren galt die
Vorliebe dem paarweisen Auflassen von Musikdrachen, je einer mit
einer hellen weiblichen und einer mit einer männlich
tiefen Stimme um Rede und Gegenrede anhören zu können...
Nach Sim Sarak können die heutigen Drachenbauer nur fünf anstatt der früher üblichen sieben Töne erzeugen und zur Zeit git es niemanden, der zwei Èks an seinem Drachen anbringt.
|
...Ek in schwerem Wind... |
Zeit zum Drachensteigen
— und
die
möglichen Folgen...
Bei den Kuoy
ließen die Bonzen abends und die ganze Nacht hindurch mit
einem Musik-Gerät ausgestattete Drachen steigen.
Wenn solch
ein Drachen auf ein Haus fiel, so mußte eine Reinigungszeremonie
abgehalten werden.
Letzteres weist Ähnlichkeiten mit Europa
auf; so sind auch in Europa gewisse Raubvögel, wie beispielsweise
Geier, oder auch die Rufe der nächtlich jagenden, Eulen ein
schlechtes Omen.
Ebenso in Asien. So war es ein
schlechtes Omen, wenn solch ein Drachen auf ein Hausdach fiel.
Aymonier schrieb "...das
Haus, worauf ein Drachen fiel, "gereinigt" werden mußte.
Man hat mir mehrfach versichert, daß, wenn man dies unterließ,
Unannehmlichkeiten canrai ins Haus einziehen würden. Die
bankak boca oder bankak prasithi genannte
Reinigungs-Zeremonie wird überall ähnlich ausgeführt. Im Ort Kien
Svay Knon müssen dazu 5 Bonzen zum Beten ins Haus gerufen werden.
Die Sitte verlangt, daß dies der Drachen-Eigentümer tut. Wenn
dieser sich weigert, so kann er sogar ins Gefängnis geworfen
werden..."
Aymonier beschreibt gar eine Art
Exorzismus-Zeremonie, bei der ein acar Formeln aufsagt und
ein Bonze Gebete spricht währenddessen man "...die Säulen des
Hauses mit Mehl, Sodawasser, Öl oder dem Saft der sambuor-Frucht
(s.Beschreibung acacia
sinuata od. acacia concinna, die "Dschungelseife")
einreibt..." Dies ist ebenfalls eine Zermonie, die der
Eigentümer des Drachens ausrichten muß um Schadensersatz zu
vermeiden, der anderenfalls von ihm gefordert würde..."
Auch
darf ein kaputter Drachen in manchen Gegenden Kambodschas nicht
im Haus aufbewahrt, weil er Unglück bringt.
Es gibt zahlreiche Beispiele, die belegen, daß es eine Beziehung
zwischen dem Drachen auf der einen Seite und einer ganzen Reihe von
tag- oder nachtjagenden Raubvögeln gibt, die sich von Schlangen bzw.
feuchtliebenden Kleintieren ernähren. Diese Raubvögel gelten
somit als Feinde der Wasserwelt.
In China gelten solche
Vögel mehr oder weniger als Verursacher von Trockenperioden.
In Kambodscha dient der Drachen als Bild eines Feindes der
Wasserwelt automatisch als wirksamer Zauber gegen den Regen. Dies
stimmt mit dem Zeitpunkt der Drachenspiele überein, nämlich
frühestens nach dem Wasserfest zum Ende der Regenzeit
(kambodschanischer Lunarmonat Maksir,
entspricht unserem November/ Dezember) und dem Beginn des
Nordost-Monsuns. Diesem folgt die so wichtige Trockenperiode,
welche die Reisfelder zur Reife kommen läßt.
Der Drachen
als "Trockenmacher" führte manchmal zu grotesken
Situationen: Kambodschaner und Vietnamesen aus S'ôc-tràng ließen
gewöhnlich Drachen steigen, wenn ihre Felder erntereif waren.
Doch
die Besitzer von Reis-Feldern die noch nicht den erwünschten
Reifegrad erreicht hatten, protestierten dagegen und sagten, daß
ihre Felder durch das Drachensteigenlassen Gefahr laufen würden,
viel zu schnell abzutrocknen. Dadurch könne das noch nicht
abgeschlossene Wachstum der Reispflanzen und damit die Erntemenge
negativ beeinflußt werden...
Zur Zeit des französischen Kolonialismus schossen die Soldaten
angeblich gelegentlich auf den Musikdrachen in der irrtümlichen
Annahme, dies sei ein unbekannter Vogel.
Insgesamt ist der Èk KEIN MUSIKBOGEN FÜR ANFÄNGER! Eher etwas für anspruchsvolle Freaks.... Sie werden's schon merken ;-)))
Besondere Empfehlung: Sim Sarak's
sehr ausfühliches Buch "Khmer Kites" über Bau und
Verwendung des Klen Phnorn Musik-Drachens.
Ein Videofilm
über das Thema...und noch ein
Film...
Ein netter Drachen-Reisebericht
über Kambodscha...
Das kambodschanische
Drachen-Museum in Phnom Penh mit schönen Fotos...
Ein
Artikel der Drachen-Foundation über diesen Drachen mit schönen
Bildern unter: http://www.drachen.org/journals/J7_1-7.pdf
Wer sich jetzt noch für die physikalischen Hintergründe des "Èk" interessiert, bitteschön...
Zum Schluß noch die Übersetzung einer Nachricht der AFP vom 20.8.1999 ;-))
Die Drachen fliegen nicht mehr im Wind
Die kambodschanischen Behörden haben beschlossen, daß es notwendig ist, die öffentlichen Parks gegen übermäßiges Betreten zu schützen.
Sie haben damit gegen eine Passion reagiert, die sie zur Zeit als eine Art soziale Geißel betrachten - die Kinder, welche in den städtischen Parks Drachen steigen lassen.
Wie am Freitag die Phnom Penh Post berichet, verjagten demzufolge Polizisten, bisweilen auch bewaffnet, zahlreiche Kinder aus den Parks der Hauptstadt und beschlagnahmten die Drachen bei den Händlern.
"Man kann nicht einfach mal zwei oder drei Personen im Park Drachen steigen lassen - sofort wären 100 bis 200 andere da, um es ihnen gleichzutun", sagte ein Parkwächter. "Die Kambodschaner mögen die Drachen furchtbar gerne, weil sie im Himmel so schön aussehen", sagt ein Händler, "Und zudem entspannen sie sich dabei, weil sie nichts mit Politik zu tun haben..."
...man kann sicher sein, daß der Drachen in
Kambodscha nicht nur eine bewegte Vergangenheit sondern auch eine
wunderbare Zukunft hat... :-))
Anregungen, Fragen, Kritik, dann bitte....
Mail
to Kite
Musical
Instruments!
Zur
Drachen
Musik Instrumente/ Aeolsinstrumente Hauptseite
Uli Wahl, all rights reserved
English Version following beneath...
In Cambodia, the country situated between, Thailand (Siam), Laos and Vietnam (former kingdom of Annam), there is a very special "musical" kite, which can be seen mainly along the Mekong-river; in slightly modified forms it is built all over in the country.
The kite, called Khlèng-Phnorng or Khlèn-Èk, has a form which is a closely relative of the malayan Wau-Bulan, carrying a unique musical bow. Please hear at the beginning a sound example made during a night-flight of this kite...
|
Night flight... |
This special musical kite-bow and the rich
kite tradition, being a part of old cambodian rural culture, made a
strong impression on me.
Therefore this page is a bit longer
than usual...
Many years of threat by neighbour states, successful preservation of territory due to Cambodia's voluntary (?) submission under a french protectorate, transformation of the status into a french colony "Union Francaise Indochinoise", consisting of the former kingdoms of Laos, Cambodia, Chochin-China, Tonking and Annam, wars of independence, civil wars and finally the terribly failed experiment of establishing a communist state-system ("People's Republic of Democratic Campuchea") with millions of deaths, formed the state of Cambodia.
During the "Khmér Rouge" regime under Pol Pot
1975-1979, educational establishments were closed, money was
abolished; persons, who had posts under the preceding regime, or were
suspicious to be educated or simply were descendants of old
merchant's families, were executed merciless.
Exhaustion by
heavy work in the working brigades, mismanagement, poor nutrition and
thereby caused epidemies were responsible for the death of
thousands...
Comprehensible that during such uncertain times the activities around the old kite tradition faded to almost zero in the whole country. The people (85% farmers; see book on farmer's taditional life) simply had other problems.
At the beginning of the 20.st century, members of the "École Francaise d'Extrême Orient" (French Faculty of the Far-East) began to explore the culture and ethnology of French Indochina "Union Indochinoise". However, at first, the scientists were occupied mainly by ethnohistory, the vast, splendid ruins of "Angkor-Wat" temples, just "recently" rediscovered (end of 19th century) under the jungle - so neglecting a bit the studies of "normal population".
In 1930, the Buddhistic Institute (Institut
Bouddhique in Phnom Penh) was founded with the intention
to collect and preserve all oral and written traditions and customs
of Cambodia; for example copies of old texts stored in stupas
etc.
In 1943 the Buddhistic Institute founded the "Commission
des Moeurs et Coutumes du Cambodge" (Commission of
customs and traditions of Cambodia) in close cooperation with the
french ethnograph Mrs.Eveline Porée-Maspero, in order to
collect all oral traditions of Cambodia.
Unfortunately, during
the confusions of civil war and Vietnamese invasion, some streets
of Phnom Penh were covered with books thrown out of the libraries, so
even complete libraries and a lot of irreplaceable manuscripts
went lost forever; thus being no more accessible for researching
the rich and very interesting history of the Cambodian
kite-tradition... - but fortunately, in 1964, the aforementioned Mrs.
Eveline Porrée-Maspero wrote a detailed work "Étude
sur les Rites Agraires des Cambodgiens" on the rural
rites of the cambodians - with an extensive part concerning the role
of the cambodian kites. A real lucky chance, because by this
publication at least a part of the written records could be saved
abroad, whereas the original texts kept in Cambodia were
destroyed for the most part.
By the
way, Mme. Porrée-Maspero wrote in her book, that the whole original
papers of the "Commission
des Moeurs et Coutumes du Cambodge" were copied on microfilm
before the libraries were destroyed.
So may be the microfilms lie in sweet
slumber in an institute in Paris until they will be rediscovered one
fine day? Any "discoverer" feeling a vocation to look for
it?
A problem difficult to solve at present is the is the
loss of the elder generation as a teacher for maintenance of old
cambodian customs, arts and traditions as the music, theater and
dances typical for the country. The passing-on of the heritage to the
young generation has been brought to a standstill or is very
difficult at least - with an average expectation of life of 55-60
years there is no time to loose for the elder generation...
All
old customs are affected, just as the construction of the cambodian
musical kite and its traditional role within the cambodian cultural
life.
Another problem are the countless, still not cleared
fields of land mines, which are a permanent danger to life for
kiteflying persons in a lot of regions...
Irony of fate...
that the cambodians have to search and find their very own cultural
roots in the scientific works of their former colonists.
Seen in
front of this background, the efforts for the rescue and revival of
the cambodian kite heritage appear in a particular light.
Some bigger national kite contests were organized up to 1859 and was revived by the Ministry for Culture and Art in the year 1994. The festival is taking place in a regular manner since and has a good popularity.
After
this introduction, please let me say a word to the special "musical"
kite of this country.
Called Khléng-Phnorng,
Klèn Phnon (different ways of writing) or Khlèn-Èk,
this kite can be found mainly along the Mekong-river, but exists with
slight modifications and other names all over in the country.
Where does it come from, the cambodian musical kite...?
There is a whole rank of myths and legends around the origin of
this kite; there are even hints on a very old "transfer of
technology". Following this ancient legend, the cambodian
musical kite was introduced from Cambodia to China...
Here
we have the problem again, that the Chinese had the characters, the
written language, a long time before other nations. So we have
written sources from China only; although a lot of techniques
described in old chinese works were in full blossom at this time;
thus being much older than the date of its "first"
description or written publication...
So, only the cambodian
national hero Thmén Cei knew the truth; Thmén
Cei, who arranged the kite-coup many a hundred years ago in
a somewhat bizarre manner:
Thmén
Cei lived in exile in China. At that time it so happened, that the
chinese King had a head in the shape of a dog's head. And no one had
the right to see his face.
So it was an irresistible attraction for
Thmén Cei to have a look at the King's head and he meditated on
a appropriate way how to do so...
It happened, that Thmén Cei
knew about preparing and selling fine cambodian noodles, vermicelli.
The vermicelli were a real delicacy, all the more as at these times
vermicelli were completely unknown in China - so Thmén Cei's
reputation became more and more.
The king heard of
the big affair and sent him a calling to his court.
At
the audience-chamber, the king of China sat on a very high throne for
no one should be able see his face; in addition, the custom has
it, that the visitors had to throw themselves flat on the ground
when having an audience...
But the king wanted Thmén
Cei to show him exactly the cambodian custom in which manner he had
to eat the vermicelli.
And the clever Thmén Cei showed
him...
He showed to the king, however, to eat them in a very
special manner: with the head thrown in his neck - and then to let
the noodles glide in the mouth wide open...
However,
during this demonstration Thmén Cei could throw a glance upon the
face of the chinese king and called: "Oh! The king has a dog's
head!"
This forced the king to utmost anger and
he let throw into prison the impertinent at once.
In
this prison, the people died of frost (Note of the author: the
prisoner came from Cambodia, where the thermometer never falls below
16°C, while in Beijing frost is quite a common thing in
winter...)
For keeping alive at all, Thmén Cei organized box
fights with his unlucky prisoner-comrades...
But, after
mature consideration of the situation, the hero found a suitable way
for getting out of his dungeon:
He mixed the earth of his
chamber with his urine, kneaded the mass, made little figures from it
and managed to sell them through the bars of his prison-window.
For the money, he managed to buy bamboo and
red paper for the construction of a kite.
Due to some
accomplices he had bought also for the money, Thmén Cei was able to
fly the finished kite at night.
The chinese king couldn't sleep at this
night. He heard the mournful, mysterious music of the "Èk"
swaying through the night but didn't know the source of this
music.
He let come the wise advisers of the country, who told
the king, that the music came from a unknown bird bringing misfortune
over China. These all due to a wise man originating from Khmér land
being in prison here.
At the following day, Thmén
Cei had to go to the king, to show the strange bird to the king and
to explainits function.
As a result, Thmén Cei was
not only set free, but got for wife a daughter of the king...
So
the hero luckily could return to his homeland Cambodia with a lot of
ships, heavily loaded with rich presents.
That's the tale...
Khmer stone-inscriptions dating around 972, report regularly returning royal kite-festivals, so, the festival sitself must be much older...
The Portuguese Quiroga de San Antonio, visiting Cambodia around the year 1590, described that "...the inborn let up kites made of reed, which were equipped with a string similar to a monochord, mounted in a way, as to produce very pleasant music high in the air..."
Brébion describes around the year 1911, that "...when the
North-West monsoon blew, there was no Khmér pagoda, over which
couldn't be seen at least one or two kites fitted with an aeolian
harp; sometimes they flew very high..."
The origin of the
cambodian word for the kite...
The
general word for the kite is Klèn, Khlèn oder
Khlèng and is used for all kinds of birds of prey.
Khlèn Kraham for example means the bird "red kite"
(haliaetus echynatus), Khlèn trei the fish-eagle etc.
The
tribe of the Bahnar consequently has th name Klang-an
for a kite, which is built of the big leaves of the jungle-liana an.
The Mantra are calling the kite helang (Eagle), in the malayan
language the word for kite is lang (milan/ kite). The
relationship to the indonesian word layang-layang is
obvious.
The bird of prey as donor of name is used in China
also. There, the kite made by man is called "kite (the bird!) of
paper" tche-yuan.
In Cambodia, kites have the general name Khlèn and a second name giving its specification. Khlèn Kom for example is the name of the kite in cylindrical shape made of light paper, filled with hot air like a montgolfiere, which are let up during the night with a light onboard.
Khlèn Phnon means the special, the unique
kite. Because of its musical bow "Èk" it is also
called Khlèn Èk.
Form, material and structural components...
The Khlèn Èk musical kite consists of the central or keel-spine, the main sail called "mother", the lower sail called "child", the connecting sail between them called "waist" and the bottom or tail-part with the name "duck-tail" or "duck-leg" and, connected to the latter, a long double trailing-tail. Male and female kite-forms are distinguished. The female Khlèng Phnorn kite has rounded wing-tips at the "mother"-sail and a high "voice" of its kite bow. The male kite-form has pointed wing-tips and a deep voice.
|
Khlén-Èk general view not on
the drawing: |
As usual, mostly all over in Asia, the frame of the cambodian kites are made of different sorts of bamboo depending on the requirements (elasticity, thickness, stiffness etc.). The bottom part of the "duck-tail" is carved out of the soft, light weighted wood of the "Kapok"-tree (Ceiba pentandra ; see pictures 1; 2; 3); also called wool-tree because of the cotton-like fibers of its fruits being used for filling mattresses, etc.
|
Bottom part "duck-tail" with its
end-piece |
Paper made of the bast of special mulberry-trees
(Broussonetia papyrifera) serves as a high quality covering material.
Strips of dry sugar-palm leaves, connected with a special,
nice knot, act as a long double trailing tail, which is
necessary for the flight of this flat kite.
In former times,
banana-calico or banana"bark" from musa
textilis, a special sort of banana for fiber production, was
used for the covering. This special sort of tissue was made in a
tedious process by solving the single, tissue-like layers
of the banana-"stem" (many layers of leaf-trunks wound
around another) from another. The pieces thus obtained were dried at
the sun, hanged on a line and suspended with weights for stretching.
Finally the single pieces were sewn together with thread of cotton or
ramie-fibers. After fixing on the kite-frame, the ensemble was
brushed with a scouring of pounded maniok "kduoc"
(as a glue or as a sort of finishing for hardening the tissue) and
then dried at the sun once more.
When cotton calico was used for the covering, it was also brushed
with "kduoc".
As far as the paper
of mulberry-tree is (for
real enthousiasts in papermaking...) concerned, it was made of
a scouring of peeled mulberry-bark. The paper, by the way being
considerably resistant against water, formed itself as a thin,
fine film on the surface of the boiling mass. With the aid of
little sticks (bamboo-seive?), that film was lifted and put
aside for drying. From one scouring several paper-films were
obtained.
Another method was the pouring out of the hot,
liquid mass on a piece of cloth, then the ensemble was dried at
the air and the sheet of paper was separated from the cloth later.
Nowadays, this high-quality mulberry paper (still made in similar manner in Vietnam, China, Tibet, Corea and Japan) isn't available in Cambodia. Cement-bags of paper are used as a cheap and durable substitute.
As a gluing agent, the cambodian allround-glue is used made of the gummy sap of the unripe Malabar Orange or Bael-fruit phneuo or pnoi) is used. The Bael fruit is a member of the citrus-family like our oranges and has a thin shell hard as wood. Cooked rice-flour glue (made of sticky rice) is another possibility, and, however, synthetic glue too...
|
"Orange
of Malabar" |
The Khlèn Phnon is made in
impressive sizes. The length over the keel-stick or spine varies
over a range of 1,5 up to 4 meters! At the kite's lower end, the
"duck-tail", two long ribbons are fixed as trailing
lines. They are called kraman oder kantuy (=tail).
They consist of strips of sugar-palm leaves and reach a length
of several dozen meters.
The kite-line is made of silk, ramie or
other vegetable fibers and reach a length of 50-300 meters.
|
Banana-"tree" there
are many different sorts for example
for ...on the left a flowering banana with little, unripe bananas ...on the right the whole plant |
|
For the kite's ascension 3 persons are required as a minimum. One person takes the kite line, the second the kite and the third is looking after the long tail, which is always in danger to entangle with the rice-stubbles.
The attachment of an "Èk" to the Khlèn Phnon kite is an absolute must in Cambodia. The Èk has the same span as the main wing "mother" and is usually fixed at the front-tip of the keel-spar. It is reported, that in former times the use of two Èk's was common. The second Èk was smaller and was fixed at the "waist" of the kite. The two Èk's had to be adjusted in order to obtain no disharmonies.
The construction of the Èk musical bow is a somewhat delicate thing in contrary to the japanese "Unari"-kitebow.
|
kite musical bow "Èk" and its components |
.
The wooden part of the kite-bow is made of old bamboo
called tran. The reason for using old bamboos is the
great stiffness it has. The ends of the bow are tapered and are
provided with a notch. Both notches take the holding lines, called
say Èk which are made of silk, cotton or
nylon-threads.
These threads on the other hand hold the
vibrating, sounding part of the system. That vibrating lamella is
called andàt, (=tongue) or slap,
(=wing).
It is generally made of rattan
or rotang, which is split, made trimmed to the thickness of a
postcard and polished with sanding paper and heat over a fire.
|
Rattan or Rotang. Looks a bit like bamboo ...a creeping, thorny sort of |
Sometimes, the lamella's (andàt) ends are
simply perforated by three holes for taking the holding-threads, but
commonly both ends are cut to an olive-like swelling with a small
perforation, called pnek ruy fly's eye.
The tips
of the andàt and its holding threads are covered
with bee's wax baul.
The Èk's
sound-qualities are checked by attaching a string to the middle of
the bow, then circling it rapidly around one's head.
In case the
sound shouldn't be convenient, some more bee's wax is added until the
tone is o.k.
Mr. Khim Sophorn aus Kambodscha showing in this Video how a Cambodian „Ek“ is made in the traditional way. Beginning from the shaping of the bamboo-bow over the manufacturing of the sounding palm-leaf and its fixation on the bow by means of non-twisted threads. The ready bow is tested by warbling around with a string fixed in the middle of the bow. See yourself…: ...please click on the picture to see the video... |
Strips
of Sugar-Palm
(borassus flabelliformis) leaves are used for the lamella andàt
in order to give the best sounds possible; the disadvantage
is a high fragility. In addition, more wax has to be added when
leaves are used, not so when other material like rattan or bamboo are
used.
At last a strip of banana-leaf can be used for the
lamella. In this case the apparatus is called Èk
Nàv; its sound is like the miaowing of a cat; the
word Nàv is pronounced like "niaouw" and is an
onomatopoeia giving the sound of the musical bow.
According to
old records, the Èk Nàv was also used as a children's toy
without being attached to a kite.
Pleas see also "Plants used in Kite Building"
As you have seen, the "composite-string" of the Èk is a
sort of string being completely different from all other strings used
on kitebows or other stringed musical instruments.
A good substitute for the middle part "wing" or andàt is a thick, narrow strip of plastic-film, which is sharpened at its length-sides. In Kelantan people make those strings of plastic-ribbon of palette packing, which are sharpened with a piece of broken glass...
The olive-like connection of rattan-strip and holding-thread is
either formed with bee's was or is carved and additionally formed out
with some wax; doing this, the mass moment of inertia is increased
resulting in a longer rotation of the string thus producing a longer
tone. In the original, the several (!) holding threads consist
of pinapple-fibre, silk fibers or nowadays of Nylon, which are
fixed to the tapered ends of the bamboo-bow. In comparison to the
japanese "Unari", the Èk bamboo-bow has a considerably
lower tension. The relation of holding-threads (both together) to
rotating lamella/ middle-string is about 2 to 3.
The attacking
wind lets revolve the string in alternating direction round
its length axis AND makes the string describing wave motions at
the same time; similar to the children's toy "swirling
button" on a tread, revolved and held between two hands. So in
quick succession different, interesting up and down going humming
tones are produced resembling a bit the "miaow-miaow" of a
cat.
The tones are softer but have a more musical character than
the somewhat boring, buzzing sound of the japanese "Unari".
As
mentioned before, the instrument is checked by circling it around the
head and the "fine tuning" is done with bee's wax
applicated on the olive-like ends of the andàt. The
process of fine tuning can last for hours...
When the sound
is found o.k., the "Èk" is fixed to the front-tip
of the keel-spar of the kite and then sent aloft. As a rule, the
kite is flown at night and the village community is listening for
judging ist sound-qualities.
An "Èk"
is considered as good, when it is able to produce 5 different
tones as a minimum...
|
The frequencies of an "Èk" in a
frequency analysis: |
Seven tones show the master... when an "Èk" can produce only a few tones, it is judged as a bad omen. During the competitions taking place every two years in Cambodia, the flight of the kite and even more important - the quality of sound is decisive...
|
The notes of the "Èk's" string and the aspect of
the waves while revolving. The (Prime) can rarely be heard in analogy to the Aeolian Harp. Mostly heard: the five tones from octave to small third
("Terz"). Picture of the fifth
(Quinte): The string looks like that in flight (seen with the
eye) |
|
An "Ek"- musical kite in
flight |
Around 1940 to 1950 enthusiasts competed in attaching at the
kite two different "Èk's" tuned according to each other,
thus producing up to 10 different tones giving a fine rhythmic
concert.
In the following years, the predilection of the
kite builders changed on flying the musical kites in a pair; one kite
with a high "female" voice, the other one with a deep
"male" voice - for listening to speech and
contradiction between man and his wife with great relish...
Sim Sarak says in his beautiful book on cambodian kites, that at the moment the kiters cannot produce "Èk's" with more than 5 tones and that actually there is nobody using two Èks at his kite. So there is still a challenge...
|
...Ek in heavy winds... |
Time for kite-flying —
and the consequences
possible...
At the Kuoy people the
bonzes let up musical kites in the evening and during the whole
night.
When such a kite fell onto the roof of a house, a
ceremony of purification was to be held.
The latter has
similarities with Europe, where certain birds of prey like vultures
or even the calls of night-hunting owls are also a bad omen.
The
like in Asia. So it was a bad omen, when such a kite fell on a
house's roof; Aymonier wrote
"...the house, a kite fell upon, has to be "purified".
People assured me repeatedly, that when the purification wouldn't be
done, infallibly calamities canrai would come into the house.
Called bankak boca or bankak prasithi, the ceremony was
done all over the country in a similar way. In the village of Kien
Svay Knon 5 bonzes had to be called for praying in the house.
The custom wants it, that the owner of the kite has to order the
bonzes. In case the kite-owner should refuse, he even can be
thrown into prison......"
Aymonier even describes a
sort of exorcism-ceremony, an acar saying formulas and a
bonze is praying, while the stilts of the house are rubbed with
flour, soda water, oil or the sap of the sambuor-fruit (see
description of acacia
sinuata)..." This is also a ceremony, which has do be
ordered/ done by the kite-owner for avoiding compensation payments
being claimed otherwise by the house owner..."
In some
areas of the country, a damaged kite musn't be stored in the house
for that would bring misfortune.
There are countless examples for a relationship between the kite
on one side and some day and night-hunting birds of prey on the other
side, living on snakes or humidity- or water-loving animals.
Consequently these birds of prey are considered as enemies of the
water world.
In China such birds are believed causing dry
weather periods.
So, in Cambodia, the kite serve as an image of an enemy of the
water world and automatically as very efficient charm against rain.
This is in accord with the beginning of the game of kite-flying; that
is earliest after the water-festival having taken place; at the
end of the rain-period (cambodian lunar month Maksir,
corresponding November/ December of our calendar) and the
beginning of the North-East monsoon. This is followed by the very
important dry-period for that is the weather period responsible for
the ripening of the rice-plants.
The kite as
"dry-maker" sometimes leads to grotesque
situations:
Cambodians and cambodian people from S'ôc-tràng
village used to let up kites when their fields were mature. But
the owners of rice fields still not having the desired degree of
maturity, protested against the kite-flying, saying that their own
fields, caused by the kite-flying, would come in danger to become dry
too fast. By drying too fast, the rice-plant's growth could be
interrupted and the farmers feared their amount of crop being
affected in a negative way...
At times of french colonialism, the soldiers were supposed to
shoot occasionally on the musical kite, assuming by mistake, to see
an unknown bird...
In all, the Èk is
NO MUSICAL KITE-BOW to build for BEGINNERS!
Rather
it is a toy for fastidious freaks.... You will see soon ;-)))
Special recommendation: Sim Sarak's
very detailed book "Khmer Kites" on construction and use of
the Klen Phnorn musical kite.
A video-film
about the theme... and another
well made film...
A nice report
on a kite-journey through Cambodia...
The Cambodian
Kite-Museum in Phnom Penh with beautiful photos...
An
article of the Drachen-Foundation about this kite with pictures also:
http://www.drachen.org/journals/J7_1-7.pdf
And last but not least for those, who are interested in some physical background of the Èk, here it is...
Finally, please let me give the translation of a news by AFP dating from 20.8.1999 ;-))
The kites are no more in the winds
The Cambodian officials announced the necessity of protecting the public parcs against excessive walking on the grass.
It is a reaction against a passion, the officials consider to be a sort of social denouncement - the children, who fly their kites in the parcs of the city.
Following a last Friday's report of the Phnom Penh Post, policemen, sometimes armed, chased away countless children out of the capital's parcs and confiscated the kites from the dealers.
"You even cannot allow two or three persons playing with kites - immediately 100 bis 200 others would appear on the ground in order to do the same", a man of the security service said. "The Cambodians adore the kites, because they look so nice when they fly in the sky, and into the bargain," a merchand says, "people relax by doing so, because kites have nothing to do with politics..."
...you can be sure, that the kite in Cambodia not only
has a glorious past but also a wonderful future... :-))
Ideas, questions, criticism - please....
Mail
it to Kite
Musical
Instruments!
Goto
the index-page
of Kite Musical Instruments/ Aeolian Instruments
Uli Wahl, all rights reserved